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Hereditäre Equine Regionale Dermale Asthenie (HERDA Pferd)

Hereditäre Equine Regionale Dermale Asthenie (HERDA) wird durch Vorhandensein von abnormalem Kollagen in der Haut verursacht. Dadurch entstehen Hautablösungen, großflächige Wunden und Wundheilungsstörungen.

Die Krankheit kommt beim Quarter Horse und verwandten Rassen vor. Sie wird autosomal-rezessiv vererbt.

Synonym: Ehlers-Danlos Syndrom, Hyperelastosis cutis

Symptome

  • Überdehnbare Haut
  • Hautablösungen an verschiedenen Stellen des Körpers (vermehrt an den Rückenpartien)
  • Wundheilungsstörungen
  • Geschwür-/Zystenbildung

Allgemeine Information

  • Hereditäre Equine Regionale Dermale Asthenie (HERDA) wird verursacht durch Vorhandensein von abnormalem Kollagen in der Haut.
  • Auch bekannt als Ehlers-Danlos Syndrom.
  • Erste Symptome meist im Alter von etwa 1,5 Jahren.
  • Die Wunden heilen sehr schlecht bis überhaupt nicht.
  • Meistens müssen betroffene Tiere eingeschläfert werden.

Betroffene Rassen

Quarter Horse und verwandte Rassen wie Paint Horse und Appaloosa

Beteiligtes Gen | DNA-Test

Dieser Test zeigt die Veränderung eines einzelnen Basenpaares (c.115G>A) im Exon 1 des Peptidylprolyl Isomerase B (PPIB) Gens (oder auch Cyclophilin B) .

Genotyp und Laborbefund

Erbgang: autosomal-rezessiv

→ Die Krankheit tritt nur auf, wenn beide Kopien des Gens (herda/herda) von der Mutation betroffen sind. Pferde, die nur eine Kopie der auslösenden Mutation haben (N/herda), sind klinisch gesunde Trägertiere.

 

Genotyp

 

N/N = genetisch normal

Das Pferd besitzt keine Anlagen für HERDA und kann diese somit nicht an die Nachkommen weitergeben.

 

N/herda = ein Träger

Das Pferd ist klinisch gesund. Die auslösende Mutation wird zu 50% an die Nachkommen weitergegeben.

 

herda/herda = betroffen

Lebt das Pferd lange genug, um sich fortzupflanzen, wird die auslösende Mutation zu 100% an die Nachkommen weitergegeben.

Empfehlungen für die Zucht

  • Trägertiere können mit normalen Tieren verpaart werden (N/herda x N/N). Bevor mit den Nachkommen gezüchtet wird, sollte getestet werden, ob diese normal oder Trägertiere sind.
  • Die Verpaarung von zwei Trägertieren (N/herda x N/herda) sollte vermieden werden, da eine Wahrscheinlichkeit von 25% besteht, dass die Nachkommen betroffen sind.
  • Betroffene Tiere (herda/herda) sollten von der Zucht ausgeschlossen werden.

Literatur

Bowser, J.E., Elder, S.H., Pasquali, M., Grady, J.G., Rashmir-Raven, A.M., Wills, R., Swiderski, C.E.: Tensile properties in collagen-rich tissues of Quarter Horses with hereditary equine regional dermal asthenia (HERDA). Equine Vet J 46:216-22, 2014. Pubmed reference: 23738970. DOI: 10.1111/evj.12110.

 

Tryon RC, White SD, Bannasch DL. Homozygosity mapping approach identifies a missense mutation in equine cyclophilin B (PPIB) associated with HERDA in the American Quarter Horse. Genomics. 2007 Jul;90(1):93-102. DOI: 10.1016/j.ygeno.2007.03.009.

 

Weitere Informationen sind auf der Webseite: Online Mendelian Inheritance in Animals verfügbar.

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